Pro rumantsch ist ein Manifest, das ausschliesslich auf dem Internet zu finden ist.

Pro rumantsch wünscht die Einführung von Rumantsch Grischun als Alphabetisierungssprache in der Schule.

Pro rumantsch wurde am 14. April 2011 anlässlich einer Medienkonferenz in Chur lanciert. Die Initianten konnten ihre Aktion mit mehr als 220 eingeschriebenen Personen starten. Jetzt können alle Personen, die hinter der Idee von pro rumantsch stehen, sich via Internet selbst einschreiben und werden dann sofort in die bestehende Liste des Manifests integriert.

Dieses Manifest will den Entscheidungsträgern sichtbar machen, dass viele Rätoromaninnen und Rätoromanen heute die Einführung von Rumantsch Grischun (RG) als Alphabetisierungssprache wünschen. RG wurde vor bald 30 Jahren als einheitliche rätoromanische Schriftsprache geschaffen. In der Zwischenzeit hat das Rätoromanische dank RG eine nie erträumte Präsenz erlangt, vor allem in gedruckten Publikationen und im Internet. Mit RG ist der Wortschatz, der auch die Idiome „nährt“, erheblich erweitert worden. RG hat dem Rätoromanischen eindeutig einen Mehrwert gebracht.

Der Kanton Graubünden hat auf Grund eines Beschlusses des Grossen Rates aus dem Jahr 2003 Lehrmittel in RG erstellt. Es sind neue, zeitgemässe Lehrmittel wie z.B. „Passins“ für die 1. Klasse, „Puntinas“ für die 2. Klasse und „Alerts“ für die 3. Klasse. Für RG als Alphabetisierungssprache haben sich in den vergangenen Jahren bereits folgende Gemeinden/Regionen entschieden:

Engadin:
Val Müstair (Müstair, Sta. Maria, Valchava, Fuldera, Tschierv, Lü); 2007/2008.

Mittelbünden:
Lantsch, Brinzauls, Casti, Alvaschein, Mon, Stierva, Salouf, Cunter, Riom-Parsonz, Savognin, Tinizong-Rona, Mulegns, Sur, Marmorera; 2007/2008.

Surselva:
Trin, Laax, Falera; 2007/2008.
Mundaun (Flond und Surcuolm), Schluein, Pitasch, Riein, Sevgein, Castrisch, Luven, Duvin; 2008/2009.
Sagogn, Rueun, Siat, Pigniu, Vuorz, Andiast; 2009/2010.

In den zweisprachigen Klassen (deutsch/rätoromanisch) in Chur und in Ilanz (inkl. Schnaus) wird ebenballs RG unterrichtet.

Das Manifest pro rumantsch will diesen Gemeinden für ihren mutigen Schritt seinen Respekt ausdrücken und zudem die anderen romanischen Gemeinden ermuntern, diesen Schritt ebenfalls zu vollziehen. Die Zeit ist jetzt reif dafür.

Mit diesem farbigen und transparenten Internetauftritt will pro rumantsch betonen:

Wir sprechen weiterhin in den vielfältigen Farben der Idiome und der rätoromanischen Dialekte, aber wir geben den Kindern, und damit der nächsten Generation die Chance, eine gemeinsame Sprachvariante zu schreiben.

Am Sinnvollsten ist es, damit in der ersten Primarklasse zu beginnen (wie in Deutschbünden und in Italienischbünden, wo das ABC ja auch auf Grund einer gemeinsamen Schriftsprache erlernt wird). Das macht die Rumantschia nach innen und nach aussen stark und glaubwürdig. Ob es die rätoromanische Sprache retten kann, steht auf einem anderen Blatt. Dafür kann pro rumantsch keine Garantie geben. Es kann ja auch niemand auf diesem Planeten garantieren, dass in 200 Jahren noch Deutsch gesprochen wird ...